Schlösser, Burgen und Klöster im Süden

In den Schlössern von Baden-Württemberg kann man in diese glamouröse Vergangenheit eintauchen. Viele der barocken Prachtsäle haben sich erhalten. Geheime Kammern und aberwitzige Skulpturengalerien gilt es zu entdecken. Schlossgärten laden mit verträumten Ecken zum Promenieren ein. Bei Kostümführungen wird der Hofstaat wieder lebendig. In gestelzten Worten und mit spitzen Fingern werden die Gäste durch die Gemächer geleitet. Zuweilen dürfen sie dort auch dinieren und selbst Platz nehmen an der Tafel der Aristokratie. Die Vielfalt der Schlösser in Baden-Württemberg ist enorm. Ganz große gibt es mit Prunk und sehenswerten Dauerausstellungen. Einen ganz eigenen Charme haben die kleinen Schlösser auf dem Lande. Manche von ihnen werden bis heute von echten Fürsten und Fürstinnen bewohnt.

Es war eine kriegerische Welt im Mittelalter. Die Ritterburgen zeugen davon. Trotzig stehen sie auf einem erhabenen Hügel. Einige von ihnen sind nur noch Ruinen. Der Zahn der Zeit hat an ihnen genagt. Manche Feuersbrunst mussten sie über sich ergehen lassen. Wer sich den Burgen heute nähert, kann nur noch ahnen, wie es damals war. Friedlich liegen sie inmitten von Wäldern. Malerische Wanderwege führen zu ihnen. Burgen und Burgruinen gehören zu den schönsten Ausflugszielen in Baden-Württemberg. Die sagenhafte Aussicht von oben ist der Lohn für den steilen Anstieg. Oft steht der Bergfried noch. Der hohe Turm inmitten der Anlage. Die letzte Zuflucht für Ritter und Burgfräulein. Auf schmalen Treppen geht es hinauf. Wenn diese Mauern erzählen könnten! Doch sie schweigen, überlassen es der Fantasie der Gäste, wie es einst gewesen sein könnte.

In dunklen Gewändern kommen die Mönche zum Gebet. Sie nehmen im Chorgestühl Platz. Stimmen gregorianische Gesänge an, sprechen lateinische Verse wie einst im Mittelalter. Ein Gottesdienst in der Klosterkirche ist ein eindrucksvolles Erlebnis. Zu den meisten haben Menschen von außen Zutritt. Noch heute gibt es aktive Orden. Benediktiner-Pater und Franziskanerinnen, Pallotiner und die Schwestern vom Heiligen Josef. Oft nehmen sie Gäste auf, geben ihr uraltes Wissen an Interessierte weiter. Die Mönche waren ihrer Zeit voraus. Nur sie konnten im Mittelalter lesen und schreiben. Und so gehören bis heute auch Bibliotheken zu ihren prachtvollen Hinterlassenschaften. Wer ein Kloster besucht, taucht in eine andere Welt ein. Ein Leben fernab des hektischen Alltags. Der ideale Ort, um etwas zur Ruhe zu kommen.

Übrigens:
Eine dieser mittelalterlichen Kloster-Anlagen hat sogar einen Welterbe-Status. Das Kloster Maulbronn war der erste Ort in Baden-Württemberg, der von der UNESCO diesen Titel verliehen bekam. Nirgendwo sonst ist eine Zisterzienser-Abtei so gut erhalten. Hier lässt sich erahnen, wie die Welt der Mönche einstmals war.